Good God, Bad God
Shownotes
Wenn man die Bibel liest, könnte man manchmal meinen, es gäbe zwei verschiedene Götter: Einmal hilft Gott den Menschen, rettet sie und liebt sie, ein andermal befiehlt Gott, Völker auszurotten, oder beschliesst sogar, die ganze Menschheit zu vernichten. Wie geht das zusammen? Wie kann ein liebender Gott Leid zulassen?
In dieser Folge stelle ich dir fünf theologische Erklärungsversuche dafür vor. Aus den Bibel kann man alle diese Möglichkeiten (und noch mehr) herleiten:
1️⃣ Die wörtliche: Gott ist wirklich so und will sowohl Leben als auch Zerstörung 🤷♀️ "Die Wege des Herrn sind unergründlich." Das war zum Beispiel Martin Luthers Ansatz: Er sagte, es gäbe einen offenbarten Gott (der sich in Jesus Christus vollständig zeigte) und einen verborgenen Gott (quasi die dunkle Seite des Mondes). 2️⃣ Die psychologische: Menschen haben sich die Welt so erklärt ⛈ Andere Völker im Alten Orient hatten verschiedene Gottheiten mit unterschiedlichen Funktionen – Kriegsgötter, Fruchtbarkeitsgottheiten, Familiengottheiten etc. Diese waren für alles, was geschah, verantwortlich. Da das Volk Israel nur einen Gott hatte, war dieser (JHWH) sowohl für den Regen verantwortlich, der die Ernte wachsen liess, als auch für die Heuschreckenschwärme, die die Ähren zur Strafe für irgendein Vergehen wieder vernichteten. 3️⃣ Die politische: Menschen haben Gottes Namen für ihre Ziele benutzt 💣 "Gott will das so." Der amerikanische Theologe Greg Boyd schreibt, Gott habe diese "fehlerhafte Abbildung" seiner selbst in der Bibel aus Liebe zugelassen. 4️⃣ Die metaphysische: Wo Licht ist, ist auch Schatten 🌗 Wenn Schlimmes geschieht, lässt Gott das zu, ist aber nicht dafür verantwortlich. 5️⃣ Die personifizierte: Das Böse ist auf eine „teuflische“ Macht zurückzuführen 😈 Wie in der Geschichte von Hiob, wo der Satan versucht, das Leben eines Menschen zu zerstören.
Was hältst du davon? Wie erklärst du dir, dass es in der Bibel sowohl liebevolle als auch brutale Gottesbilder gibt? Schreib mir gerne einen Kommentar auf Instagram oder ein Mail an contact@reflab.ch!
Neuer Kommentar